Mortalität geistig behinderter Kinder bis zum Alter von 17 Jahren in einer prospektiven einjährigen Geburtskohorte

Die Mortalität von Kindern mit mentaler Retardierung (IQ unter 71) und mentaler Subnormalität (IQ: 71-85) bis zum Alter von 17 Jahren wurde in der einjährigen Geburtskohorte von 1966 in Nordfinnland untersucht. Unter den 12 058 Lebendgeborenen befanden sich 97 Kinder, d. h. 8,0 pro Tausend, mit schwerer mentaler Retardierung (IQ unter 50) und 68 Kinder oder 5,6 pro Tausend mit leichter mentaler Retardierung (IQ: 50-70). Darüber hinaus gab es 162 Kinder oder 13,4 pro Tausend, die geistig subnormal waren (IQ: 71-85). Die Sterblichkeitsrate bei Kindern mit geistiger Behinderung betrug 158 pro Tausend gegenüber 22,6 pro Tausend bei Kindern mit normaler Intelligenz und war bei geistig behinderten Kindern aller Altersgruppen deutlich höher. Dies ist vor allem auf die sehr hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern mit schwerer mentaler Retardierung zurückzuführen, vor allem bei Kindern mit Down-Syndrom. Daraus wird gefolgert, dass mentale Retardierung an sich nicht unbedingt mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate verbunden ist, dass aber die zugrunde liegende Ätiologie oder zusätzliche komplizierende Störungen das Kind insbesondere für Infektionen prädisponieren können, die bei den hier untersuchten geistig behinderten Kindern die häufigste Todesursache sind.

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