Hypophysäre Mikroadenome machen eine Minderheit aller Hypophysenadenome aus, können aber aufgrund ihrer Größe und ihrer unterschiedlichen klinischen Erscheinungsformen eine Herausforderung für die Bildgebung und das Management darstellen.
Der Definition nach ist ein Mikroadenom kleiner als 10 mm. Wenn derselbe Tumor größer als 10 mm ist, wird er als Hypophysenmakroadenom bezeichnet. Unterschiede in der Darstellung und Bildgebung stellen lediglich einen Größenunterschied dar, nicht aber einen grundlegenden Unterschied in der Biologie.
Für eine allgemeine Diskussion, einschließlich Epidemiologie, Behandlung und Prognose, lesen Sie bitte den Artikel über Hypophysenadenome.
Klinische Präsentation
Ein Hypophysenmikroadenom ist auf die Sella beschränkt und hat als solches keine Möglichkeit, durch Masseneffekt Symptome zu erzeugen. Daher werden sie am häufigsten als Ergebnis der Untersuchung eines hormonellen Ungleichgewichts (in der Regel eine übermäßige Produktion eines oder mehrerer Hormone) diagnostiziert. In seltenen Fällen können sie als Zufallsbefund auftreten, doch sind Mikroadenome aufgrund ihrer Beschaffenheit nur schwer durch spezielle Hypophysenbildgebung zu erkennen.
Radiologische Merkmale
Einfaches Röntgenbild und CT
Historisch gesehen wurde die Hypophyse vor dem Aufkommen der MRT mit seitlichen Schädelröntgenaufnahmen (auf der Suche nach Umformungen der Hypophysenfossa) und später mit CT abgebildet. Obwohl die CT in der Lage war, bis zu 80-90 % der Mikroadenome mit einer Größe von 5-10 mm zu erkennen, handelte es sich dabei um eine hochspezialisierte Technik, die vom Radiologen abhängig war und bei der kleinere Knoten nur schwer identifiziert werden konnten 2.
MRT
Die MRT ist die wichtigste Bildgebungsmethode für Hypophysenmikroadenome und erfordert spezielle Hypophysensequenzen (dünne Schicht, kleines Sichtfeld, dynamische Kontrastmittelaufnahme). Die kontrastverstärkte MRT hat eine Sensitivität von 90 %.
Die postkontrastive und insbesondere die dynamische kontrastverstärkte Dünnschicht-Bildgebung ist ein wichtiger Bestandteil einer Hypophysen-MRT und hat die diagnostische Genauigkeit erheblich verbessert 2,3. Subtile morphologische Veränderungen können jedoch auch auf kontrastfreien Bildern erkannt werden. Dazu gehören eine Verdickung der Drüse auf der Seite des Mikroadenoms, eine subtile Remodellierung des Sella-Bodens und eine Abweichung des Hypophysen-Infundibulums vom Adenom 2.
- T1: In der Regel isointensiv zur normalen Hypophyse
- T1 C+ (Gd)
- Dynamische Sequenzen zeigen eine runde Region mit verzögerter Anreicherung im Vergleich zum Rest der Drüse 1
- Verzögerte Bilder sind variabel und reichen von Hypoanreicherung (am häufigsten) über isointensiv zum Rest der Drüse bis hin zu hyperintensiv (zurückbehaltener Kontrast)
- T2: Variabel, aber oft etwas hyperintens
Eine wichtige Tatsache muss bei der Befundung von Hypophysen-MRTs beachtet werden: kleine Hypophysen-Inzidentalome sind relativ häufig, bei bis zu 2-30 % der Autopsien werden kleine asymptomatische Mikroadenome festgestellt 4.
Angiographie (DSA)
Probenentnahme aus dem Sinus petrosus inferior
Die Probenentnahme aus dem Sinus petrosus inferior ist heute einer von zwei Situationen vorbehalten, in denen bei Patienten trotz normaler MRT der Verdacht auf ein Hypophysenmikroadenom besteht:
- Bestätigung des Vorhandenseins eines Mikroadenoms und nicht einer nicht-hypophysären Quelle 4; dies ist insbesondere beim Cushing-Syndrom der Fall, da es viele Quellen für extra-hypophysäres ACTH gibt (z.g.
- Lateralisieren Sie das Mikroadenom, um die chirurgische Exploration zu erleichtern
Differenzialdiagnose
Die Differenzialdiagnose entspricht weitgehend der anderer Hypophysenareal-Massen, besteht aber vorwiegend aus:
- normale Hypophyse
- besonders die Peripherie der Hypophyse kann schwierig abzubilden sein
- Rathke’sche Spaltzyste
- kein Enhancement eher als hypo-Anreicherung
- Kraniopharyngiom
- selten rein intrasellär
- gewöhnlich vorhanden größere
- Kalkbildung häufig
- Hypophysenmetastase
- selten