Ostdeutschland: Ein gescheitertes Diktatur-Experiment

07.10.2019

Deutschland war zwischen 1945 und 1990 geteilt. Genau 70 Jahre nach der Gründung der DDR und 30 Jahre nach der friedlichen Revolution, die ihr Ende bedeutete, ist diese Teilung immer noch spürbar.

Die Deutsche Demokratische Republik (DDR), auch einfach Ostdeutschland genannt, wurde als zweiter deutscher Staat am 7. Oktober 1949 gegründet – vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Bundesrepublik Deutschland (BRD), oder besser bekannt als Westdeutschland, wurde nur vier Monate zuvor gegründet.

Die Teilung Deutschlands spiegelte die Ansprüche der siegreichen Alliierten im Jahr 1945 wider. Auf der einen Seite standen die USA, Frankreich und Großbritannien, auf der anderen die Sowjetunion. Sie hatten sich zusammengetan, um das faschistische Deutschland zu besiegen, gingen danach aber getrennte Wege.

Die westlichen Alliierten errichteten in Westdeutschland eine parlamentarische Demokratie, während sich die territoriale Herrschaft des sowjetischen Diktators Josef Stalin über fast ganz Osteuropa ausbreitete. Die am deutlichsten erkennbaren Merkmale der osteuropäischen Staaten: Planwirtschaft, keine Rechtsstaatlichkeit, keine Pressefreiheit, keine Freizügigkeit. Polen, Ungarn, Rumänien und Ostdeutschland waren nur einige der Länder, die bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989/1990 unter diesen Regeln leben mussten. Ideologisch verstanden sie sich als Volksdemokratien, faktisch waren sie aber Diktaturen.

Ostdeutschland nahm innerhalb des Ostblocks eine geografische und politische Sonderrolle ein, denn an seiner Westgrenze lag das freie Europa. Außerdem lag die ebenfalls geteilte Stadt Berlin – die ehemalige Hauptstadt des nationalsozialistischen Deutschlands – im Herzen seines Territoriums. Die Stadt war ein Symbol für Nazideutschland gewesen, und alle Alliierten wollten ein Stück von ihr haben. So wurde West-Berlin auch zu einer Insel der Freiheit im kommunistischen Ostdeutschland.

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Berliner Mauer beendet 1961 die Massenflucht

Im geteilten Berlin hätte der Zusammenprall der konkurrierenden Systeme Kapitalismus und Sozialismus nicht krasser sein können. Die Stadt mit insgesamt 3,3 Millionen Einwohnern war der Brennpunkt des Kalten Krieges – und bis 1961 auch das Loch, durch das die Flüchtlinge flohen. Doch dieses Loch wurde mit dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 gestopft. Bis dahin hatten mehr als eine Million Menschen, die die Mangelwirtschaft und das geistige Klima einer unfreien Gesellschaft satt hatten, der DDR den Rücken gekehrt.

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Berliner Mauer | 18.08.2019

Flucht aus Ost-Berlin

Nach dem Mauerbau entfremdeten sich die Menschen in Deutschland immer mehr. Dennoch führte die Entspannungspolitik des westdeutschen Bundeskanzlers Willy Brandt in den 1970er Jahren zu einer diplomatischen Annäherung an den Osten. Brandt, ein Sozialdemokrat, erhielt für seine Bemühungen den Friedensnobelpreis. 1973 wurden beide deutsche Staaten Vollmitglieder der Vereinten Nationen (UNO) und zementierten damit ihre Existenz.

Gorbatschow beschleunigt den Untergang der DDR

Dessen ungeachtet war die relative Stabilität in der DDR nur von kurzer Dauer und hielt nur wenige Jahre an. Das Regime war wirtschaftlich einfach nicht lebensfähig. Der Historiker Frank Bösch sieht in der wirtschaftlichen Not einen der Hauptgründe für den Zusammenbruch der ostdeutschen Diktatur. Als Beispiel verweist Bösch, der Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeitgeschichte Potsdam (ZZF) ist, auf die hohen Schulden, die die DDR bei westlichen Ländern angehäuft hatte.

Ein weiterer Faktor sei die Unzufriedenheit der Bürger gewesen, „die sich in einem unglaublichen Ausreisewunsch manifestierte.“ Als Michail Gorbatschow, der als Reformer galt, 1985 das Ruder in der Sowjetunion übernahm, hofften viele Menschen in der DDR, dass er auch ihr System verändern würde. Doch DDR-Chef Erich Honecker blieb standhaft.

Die Menschen machten ihrem Ärger nicht nur durch Massendemonstrationen auf der Straße Luft, sondern auch durch immer mehr Anträge auf Ausreise aus der DDR. Innerhalb von zwei Jahren verdoppelte sich die Zahl der Anträge auf Reisedokumente von 53.000 auf mehr als 105.000. Doch nur ein Bruchteil der Antragsteller durfte tatsächlich ins Ausland reisen.

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Berlins ehemalige Stasi Knast
Altes Gebäude mit dunkler Geschichte

1945 verwandelte die sowjetische Besatzungsmacht das ehemalige Großküchengelände in ein Internierungslager. Der Keller wurde von den Häftlingen zu einem Untersuchungsgefängnis umfunktioniert. Die Opfer berichteten, dass sie durch Schlafentzug, Schläge, Tritte, stundenlanges Stehen oder Wasserfolter gequält wurden. Die Verpflegung, die Kleidung und die Hygienestandards waren schrecklich. Etwa 1.000 Menschen starben.

Berlins ehemaliges Stasi-Knast
Gefängnis, bekannt als ‚U-Boot‘

1951 übernahm die neu gegründete ostdeutsche geheime Staatspolizei, die Stasi, das Gefängnis. In den 50er Jahren waren die meisten Insassen Gegner der kommunistischen Diktatur, wie Reformer und Streikführer, die am Aufstand vom 17. Juni 1953 beteiligt waren. Da es in den feuchten Zellen nie Tageslicht gab, gaben die Insassen dem Gefängnis den Spitznamen „U-Boot“.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Neubau

Ende der 50er Jahre ersetzte ein Neubau mit mehr als 200 Zellen und Vernehmungsräumen das alte Kellergefängnis. Die physische Gewalt wurde durch psychische Folter ersetzt. Nach dem Mauerbau 1961 waren die meisten Insassen Flucht- und Ausreiseversuche aus der DDR, aber auch Schriftsteller und Bürgerrechtler.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Verkleidete Gefangenentransporte

In den 70er Jahren wurden die meisten Gefangenen in diesen Barkas B 1000 durch die Stadt zum Gefängnis in Hohenschönhausen gebracht. Äußerlich als Fisch- oder Gemüselieferwagen getarnt, hatten diese Fahrzeuge fünf winzige, fensterlose Zellen, so dass die Häftlinge nicht wussten, wohin sie gebracht wurden. Der Stasi gelang es, 90 Prozent der Häftlinge zu belastenden Aussagen in ihrem ersten Verhör zu zwingen.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Einsamkeit eines Zellenblocks

Im Gefängnis wurde jeder Häftling nicht mit seinem Namen, sondern mit seiner Zellennummer angesprochen. Um sie sozial zu ächten, wurden sie oft monatelang in Isolierzellen gesteckt, in denen sogar das Gespräch mit den Wärtern verboten war. Der einzige menschliche Kontakt war daher der mit dem Vernehmungsbeamten – eine heimtückische Methode, um Häftlinge zum Reden zu bringen.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Gefängniszelle

Bis zu drei Häftlinge waren in den unterschiedlich großen Zellen untergebracht. Durch die Zellenfenster, die aus Glasbausteinen bestanden, konnten sie nichts sehen. Ein Spiegel und warmes Wasser wurden erst ab 1983 zur Verfügung gestellt. Tagsüber durften die Häftlinge nicht auf ihren Pritschen liegen, nachts mussten sie dieselbe Position einnehmen: auf dem Rücken liegend, mit dem Gesicht zur Tür und den Händen auf der Decke.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Spion in der Tür

Die Häftlinge empfanden es als sehr belastend, in ihren Zellen durch den Spion in der Tür ständig beobachtet zu werden. Das Wachpersonal kontrollierte die Häftlinge sogar, wenn sie sich wuschen oder die Toilette benutzten. Nachts wurde alle zehn bis zwölf Minuten das Licht angemacht. Heizung und Licht konnten nur von außerhalb der Zellen bedient werden. Dies alles trug dazu bei, dass sich die Häftlinge völlig machtlos fühlten.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Alarmanlage

An den Wänden des Zellenblockflurs war ein Draht angebracht. Wenn ein Häftling zum Verhör aus seiner Zelle geholt wurde, zogen die Wärter an dem Draht, woraufhin rote Warnlampen aufleuchteten. Jeder Häftling, der sich im Korridor befand, musste sich dann sofort der Wand zuwenden. Damit sollte verhindert werden, dass sich die Häftlinge gegenseitig begegnen.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Vernehmungsblock

Der Zellenblock und die Vernehmungsräume waren durch Gittertüren getrennt. Noch heute riecht der Linoleumboden nach dem in der DDR verwendeten Desinfektionsmittel. Alle 120 Vernehmungsräume waren mit doppelten Polstertüren ausgestattet, hinter denen die Häftlinge über mehrere Monate hinweg stundenlang verhört wurden. Von den Häftlingen wurde erwartet, dass sie sich selbst belasten, damit sie verurteilt werden konnten.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Verhöre

Die Stasi-Polizei setzte ausgeklügelte psychologische Verhörmethoden ein. Zunächst drohten sie dem Häftling mit langen Haftstrafen oder der Verhaftung seiner Familienangehörigen. Panik und Unsicherheit sollten sie zermürben. Wer kooperierte, dem wurden Erleichterungen der Haftbedingungen versprochen: medizinische Betreuung, ein Buch oder eine halbe Stunde Hofgang.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Gefängnishof

In diesen zellenartigen Anlagen konnten die Häftlinge den Himmel sehen und frische Luft atmen. Sie selbst nannten die Höfe „Tigerkäfige“. Es war verboten, zu sprechen, zu singen, stehen zu bleiben oder sich auch nur in die Nähe der vier Meter hohen Gefängnismauer zu begeben. Eine bewaffnete Wache patrouillierte stets oberhalb des Maschendrahtes.

Berlins ehemaliger Stasi-Knast
Gedenkstätte

Der Fall der Berliner Mauer setzte der Stasi-Haftanstalt ein Ende. Doch nur wenige Vernehmungsbeamte wurden jemals für das, was hinter diesen Mauern geschah, zur Rechenschaft gezogen, und keiner wurde ins Gefängnis geschickt. Da die Gefängnisgebäude und die Inneneinrichtung unversehrt geblieben sind, gibt die heutige Gedenkstätte Hohenschönhausen einen authentischen Einblick in die ehemalige DDR-Justiz.

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7. Oktober 1989: Die letzte Geburtstagsfeier der DDR

Honecker und das Ministerium für Staatssicherheit, umgangssprachlich Stasi genannt, konnten den Zusammenbruch der DDR nicht mehr aufhalten. Auch in anderen osteuropäischen Ländern, vor allem in Polen und Ungarn, protestierten die Menschen. Der Historiker Bösch sagt, dass dies nur möglich war, weil die Sowjetunion ihre traditionelle militärische Unterstützung für lokale Regime abgebaut hatte.

Am 7. Oktober 1989 feierte das kommunistische Regime zum letzten Mal die Gründung der DDR: 40 Jahre Deutsche Demokratische Republik. Nur einen Monat später, am 9. November, fiel die Berliner Mauer. Millionen Deutsche, in Ost und West, waren begeistert. Doch das war noch nicht das Ende der DDR; das sollte erst ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, eintreten, als Deutschland wiedervereinigt wurde.

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‚Ostdeutsche haben einen anderen Musikgeschmack‘

Das relativ kleine Land, das vor seiner Auflösung nur 17 Millionen Einwohner hatte, ist inzwischen seit 29 Jahren Teil der größeren Bundesrepublik Deutschland, in der heute 83 Millionen Menschen leben. Dennoch käme niemand auf die Idee, das Ganze als ein einheitliches Vaterland zu bezeichnen. Die Wirtschaft im Westen ist viel stärker als im Osten. Die Arbeitnehmer verdienen im Westen mehr und nur wenige Unternehmen haben Manager aus dem Osten.

Erinnerung an die Zeit der Teilung Deutschlands
Checkpoint Charlie

Der wohl bekannteste Grenzübergang des Kalten Krieges befand sich im Zentrum Berlins. Hier trafen 1945 der amerikanische und der russische Sektor aufeinander. Der Grenzübergang blieb auch nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 bestehen und diente dann Ausländern als Übergang zwischen Ost- und West-Berlin. Heute zeigt ein privates Museum die Teilung der Stadt und die Fluchtgeschichten – die gelungenen und die gescheiterten.

Erinnerung an die Teilung Deutschlands
Buchenwald Sowjetisches Speziallager 2

Die Unterdrückung politischer Gegner begann 1945 mit der Einrichtung von Speziallagern, wie dem in Buchenwald bei Weimar. Hier sperrte die sowjetische Geheimpolizei fast 30.000 Menschen, oft willkürlich, in ein ehemaliges NS-Konzentrationslager ein. In den Überresten des Lagers befinden sich heute Ausstellungen, die die Bedingungen und Geschichten dieser Häftlinge dokumentieren, sowie eine Gedenkstätte in der Nähe der Massengräber.

Erinnerung an die Teilung Deutschlands
Das Ministerium für Staatssicherheit

Als 1949 die DDR gegründet wurde, übernahm die neue Regierung die Verantwortung für alle Gefangenen. Ab 1950 war das Ministerium für Staatssicherheit, bekannt als Stasi, für die politischen Gefangenen zuständig. Bis 1989 hatte es seinen Sitz in der Berliner Normannenstraße. Heute ist es ein Museum, zu dem auch das erhaltene Büro von Erich Mielke, dem letzten Minister für Staatssicherheit, gehört.

Erinnerung an die Teilung Deutschlands
Postplatz in Dresden

Am 17. Juni 1953 kam es zu einem Volksaufstand gegen die repressive DDR-Regierung und die wirtschaftlichen Verhältnisse im Land. Auch in Dresden kam es zu Streiks und Protesten. Diese Panzerspur auf dem Postplatz markiert die brutale Niederschlagung des Aufstandes mit sowjetischen Panzern.

Erinnerung an die Teilung Deutschlands
Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Berlin Hohenschönhausen

Der Niederschlagung des Aufstandes von 1953 folgte eine Verhaftungswelle. Die Stasi, die die Proteste nicht hatte kommen sehen, reagierte mit Gewalt. Für politische Gefangene war die zentrale Untersuchungshaftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen oft die erste Anlaufstelle. Seit 1994 befindet sich dort die größte Forschungs- und Gedenkstätte der ehemaligen DDR.

Erinnerung an die deutsche Teilung
Ehemaliges Stasi-Gefängnis Bautzen II

Bautzen II war das gefürchtetste aller Stasi-Gefängnisse der DDR. Zusammen mit der Untersuchungshaftanstalt in Hohenschönhausen sind diese „Stasi-Knäste“ zum Inbegriff für staatliche Repression geworden. Anhand von Häftlingsbiografien sowie Ton- und Filmaufnahmen des Gefängnisses erhalten die Besucher einen Eindruck von den Haftbedingungen.

Erinnerung an die Zeit der deutschen Teilung
Jugendwerkhof Torgau

1964 schuf das DDR-Erziehungsministerium unter Margot Honecker den Jugendwerkhof in Torgau. Hinter fünf Meter hohen Mauern herrschte eine militärische Ordnung, Vergehen wurden hart bestraft. Die Gedenkstätte steht heute vor der brutalsten aller Jugendstrafanstalten der DDR.

Erinnern an die Zeit der deutschen Teilung
Notaufnahmelager Sandbostel

Ab 1952 wurden Teile des ehemaligen Stalag-Kriegsgefangenenlagers bei Bremen als Notaufnahmelager für Flüchtlinge aus der kommunistischen DDR genutzt. Sandbostel wurde ein Lager für männliche Ostdeutsche unter 24 Jahren, denen die Flucht in den Westen gelungen war. Bis zu 800 Flüchtlinge waren hier zeitweise untergebracht.

Erinnerung an die Teilung Deutschlands
Die Berliner Mauer

Die Berliner Mauer wurde zum internationalen Symbol für Trennung und Knechtschaft. Nach ihrem Fall im Jahr 1989 verschwand die ursprüngliche Mauer fast vollständig aus der Stadt. Die Gedenkstätte Berliner Mauer, die zum Gedenken an die bei der Flucht Getöteten errichtet wurde, enthält eines der letzten Stücke. Hier findet am 9. November die offizielle Gedenkfeier zum Jahrestag statt.

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Frank Bösch weist auch auf die unterschiedlichen Haltungen und Erinnerungen hin, die die Menschen aus der ehemaligen DDR prägen: „Ostdeutsche haben einen anderen Musik- und Mediengeschmack, sie reisen anders und treffen auch andere politische Entscheidungen.“

Der Historiker rechnet nicht mit einer baldigen Assimilierung und meint, dass es noch lange dauern wird, bis die DDR aus den Köpfen ihrer ehemaligen Bürger verschwindet, so wie sie aus der Welt verschwunden ist. Er sagt, gelebte Geschichte umfasst etwa drei Generationen. Viele Menschen wissen aufgrund von Familiengeschichten, was ihre Großeltern durchgemacht haben.

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Die DDR wird Geschichte sein – aber erst im Jahr 2070

„Die Berliner Mauer und ähnliche Dinge sind zu so mächtigen Ikonen geworden, dass sie als lebendige Erinnerung noch eine Weile präsent bleiben werden.“ Mit Blick auf die Erfahrungen mit dem Erbe des Nationalsozialismus sagt Bösch voraus, dass die DDR erst in 70 oder 80 Jahren ein wirklich abgeschlossenes Kapitel der Geschichte sein wird.

Mit Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus, die der Teilung Deutschlands vorausging, sagt er, dass dieses dunkle Kapitel der Geschichte erst jetzt langsam zu Ende geht, da „die letzten Zeugen nicht mehr am Leben sind.“ Nach diesem Maßstab wird das Kapitel DDR frühestens im Jahr 2070 abgeschlossen sein.

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Marcel Fürstenau

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