Texturen von metamorphen Gesteinen

Metamorphe Texturen sind entweder körnig oder blättrig. Hier werden nur die blättrigen Typen untersucht.
Blättrigkeit – jede flächige Anordnung von Mineralen oder Bänderung von Mineralkonzentrationen, insbesondere die flächige Struktur, die durch Abflachung der Mineralkörner entsteht, wie Glimmer.
Die meisten metamorphen Gesteine bilden sich unter dem Einfluss eines gerichteten Spannungsfeldes. Dadurch entwickeln sie auffällige gerichtete Texturen. Die obere Abbildung rechts zeigt zum Beispiel das Spannungsfeld vor der Einwirkung (Pfeile), wobei die Mineralkörner willkürlich ausgerichtet sind. Mit fortschreitender Metamorphose beginnen die Schichtsilikate (flache Minerale mit Basalspaltung) wie Glimmer (Biotit und Muskovit) und Chlorit zu wachsen. Die Platten richten sich senkrecht zur Richtung der maximalen Spannung aus. Die neuen parallelen Mineralschuppen erzeugen eine flächige Textur, die als Schieferung bezeichnet wird. (von lateinisch folium – Blatt). Die Foliation kann je nach Grad der Metamorphose subtil oder ausgeprägt sein.
Die folierten Strukturen entwickeln sich in der unten aufgeführten Reihenfolge, wenn Temperatur und Druck zunehmen. Wir definieren hier nur die Texturen. Nachfolgend finden Sie Beschreibungen und Abbildungen, wie sich die einzelnen Texturen entwickeln.
Schiefrige Spaltung – eine durchgehende, parallele Schieferung (Schichtung) von feinkörnigen plattigen Mineralen (Chlorit) in einer Richtung senkrecht zur Richtung der maximalen Spannung. Erzeugt die Gesteine Schiefer und Phyllit.
Schieferung – die Schichtung in einem grobkörnigen, kristallinen Gestein aufgrund der parallelen Anordnung von plattigen Mineralkörnern wie Muskovit und Biotit. Andere vorhandene Minerale sind typischerweise Quarz und Feldspat sowie eine Vielzahl anderer Minerale wie Granat, Staurolith, Kyanit, Sillimanit.
Mineralbanden (Gneis) – Die Schichtung in einem Gestein, bei der sich Bänder oder Linsen aus körnigen Mineralen (Quarz und Feldspat) mit Bändern oder Linsen abwechseln, in denen plattige (Glimmer) oder längliche (Amphibol) Minerale vorherrschen.
Seite aller Abbildungen zur Texturentwicklung

Slaty Cleavage

Eine durchgehende, parallele Schieferung (Schichtung) von feinkörnigen plattigen Mineralen (Chlorit) in einer Richtung senkrecht zur Richtung der maximalen Spannung. Sie kommt in den Gesteinen Schiefer und Phyllit vor.

In den frühesten Stadien der geringgradigen Metamorphose wird der meiste Druck durch das Gewicht des darüber liegenden Gesteins erzeugt. Daher neigen die neuen Mineralien der Schichtstruktur, wie z. B. Ton, dazu, parallel zu den Bettungsebenen des Sedimentgesteins zu verlaufen, das gerade metamorphisiert wird.

Bei der Faltung faltet sich die sedimentäre Tonschicht mit dem Gestein, so dass die Schicht immer noch parallel zu den Bettungsebenen verläuft. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gestein noch sedimentär.
Bei tieferem Eingraben oder unter dem Einfluss von Kompression beginnt die Metamorphose. Die sedimentären Tonminerale werden in das Mineral Chlorit umgewandelt, das wie ein Glimmer eine flache Basalspaltung aufweist. Der Chlorit wächst jedoch in einem Spannungsfeld, das nicht immer parallel zur Schichtung verläuft. In der Zeichnung auf der rechten Seite ist die Schichtung deutlich zu erkennen, aber die parallelen Linien, die vertikal verlaufen, sind die Schieferspalte. In dem Link zur Schieferspaltung können wir sehen, dass die Spaltung nicht parallel zur Bettung verläuft.
Minderwertige metamorphe Gesteine sind so feinkörnig, dass die neuen Mineralkörner mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Unter einem Polarisationslichtmikroskop kann man die Schieferung erkennen. Die schieferartige Spaltung erzeugt jedoch eine sehr deutliche Schichtung im Gestein, die oft schräg zur Schichtung verläuft. In der Praxis sehen wir dies beim Schiefergestein, das oft als Dachschindeln oder Pflastersteine verwendet wird. Der Schiefer lässt sich leicht in dünne Platten mit glatter, ebener Oberfläche spalten.

Schieferung

Die Schichtung in einem grobkörnigen, kristallinen Gestein aufgrund der parallelen Anordnung von plattigen Mineralkörnern wie Muskovit und Biotit. Andere vorhandene Mineralien sind in der Regel Quarz und Feldspat sowie eine Vielzahl anderer Mineralien wie Granat, Staurolith, Kyanit und Sillimanit.
Bei mittlerem und hohem Metamorphosegrad bricht der Chlorit auf und rekristallisiert zu Quarz, Feldspat und Glimmer. Die Korngröße nimmt ebenfalls zu, und einzelne Mineralkörner können mit bloßem Auge erkannt werden.
Die Schieferung in grobkörnigen metamorphen Gesteinen wird als SCHISTOSITÄT bezeichnet. In einer Handprobe ist die Schieferung leicht zu erkennen und verläuft in der Regel planar durch das Gestein, d.h. sie verläuft immer in die gleiche Richtung. Bei größeren Exemplaren kann die Schieferung jedoch gefaltet sein. Der Begriff Schieferung leitet sich vom lateinischen Wort schistos ab und bedeutet leicht spaltend. Schistosität unterscheidet sich von der Schieferspaltung sowohl in der Korngröße als auch im Mineralgehalt.

Gneisische Mineralbänderung

Die Schichtung in einem Gestein, bei der sich Bänder oder Linsen körniger Minerale (Quarz und Feldspat) mit Bändern oder Linsen abwechseln, in denen plattige (Glimmer) oder längliche (Amphibol) Minerale vorherrschen.
Die intensivste Form der Schieferung ist die Mineralbänderung. Bei den höchsten Metamorphosegraden beginnen die Minerale, sich in getrennte Bänder aufzuspalten. Die glimmerhaltigen Minerale trennen sich von den Quarzen und Feldspäten.

Migmatit

Ein Gestein, in dem metamorphe Strukturen (Schieferung oder Mineralbänder) mit magmatischen Strukturen (grobkörnige Eruptivgesteine) vermischt sind.
In diesem Stadium verlassen wir den Bereich der Metamorphose und treten in den Bereich der Eruptivgesteine ein. Nur ist das Gestein noch nicht vollständig aufgeschmolzen, sondern nur zum Teil. Klicken Sie auf das Bild für weitere Erklärungen.
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Schlüssel zur Identifizierung metamorpher Mineralien und Gesteine
Barrowscher Metamorphismus

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