Kompressionstherapie

Was ist eine Kompressionstherapie?

Die Kompressionstherapie mit Kompressionsverbänden oder abgestuften Kompressionsstrümpfen ist ein fester Bestandteil der Behandlung von Krampfadern, Schwerkraftekzemen und/oder venösen Beingeschwüren, sowohl als aktive Behandlung zur Heilung von Geschwüren als auch zur Vorbeugung des Wiederauftretens von Geschwüren.

Wie trägt die Kompressionstherapie zur Heilung von Geschwüren bei?

Die Kompressionstherapie wirkt, indem sie kontrollierten Druck auf die oberflächlichen Venen ausübt, ihren Durchmesser klein hält und das Blut in das tiefe Venensystem zurückdrängt, das wiederum das Blut in Richtung Herz nach oben drückt. Ein verbesserter Blutfluss unterstützt die Heilung aktiver Geschwüre und verhindert das Wiederauftreten von Geschwüren.

Arten der Kompressionstherapie

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Kompressionstherapie. Die beiden am häufigsten verwendeten Methoden sind 3-4-lagige Kompressionsverbände und elastische, abgestufte Kompressionsstrümpfe.

Kompressionsverbände

Es gibt Binden mit vorgegebenen Kompressionsstufen: leicht, mittel, hoch und extrahoch. Welcher Verbandstyp verwendet wird, hängt davon ab, wie stark die Schwellung ist und wie viel Druck ausgeübt werden muss. So sind zum Beispiel extrastarke Binden sehr großen und geschwollenen Beinen vorbehalten.

Kompressionsbinden sind bei aktiven Geschwüren nützlich, da die Binde nach der Reinigung und Versorgung der Wunde einfach von den Zehen bis zur Wade um das Bein gewickelt werden kann. Elastische Binden bieten eine abgestufte Kompression mit dem höchsten Druck am Knöchel, wo er am meisten benötigt wird. Die Polsterung sollte streifenweise über knöchernen Vorsprüngen angebracht werden, um übermäßigen Druck zu vermeiden.

Bandagen können mehrere Wochen lang angelegt bleiben oder wieder angelegt werden, bis die Schwellung zurückgegangen ist. Aufgrund ihrer Elastizität hält die Bandage bei abnehmender Schwellung den richtigen Druck aufrecht. Wenn das Geschwür abgeheilt ist, können Kompressionsstrümpfe empfohlen werden, die einen geringeren Druck ausüben, aber ausreichen, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten und ein erneutes Auftreten von Geschwüren zu verhindern.

Vierschichtige Verbände

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrümpfe können als Alternative zu Kompressionsverbänden zur Behandlung aktiver Geschwüre verwendet werden. Sie sind auch sehr nützlich, um das Wiederauftreten von Geschwüren zu verhindern. Kompressionsstrümpfe werden nach dem Druck, der am Knöchel ausgeübt wird, eingeteilt.

Klasse	Druck	Anwendungsgebiet
I	14-17 mmHg	Krampfadern, leichte Schwellung
II	18-24 mmHg	Moderate bis schwere Krampfadern, leichte Schwellung, kleine Geschwüre, Vorbeugung des Wiederauftretens von Geschwüren
III	25-35 mmHg	Schwere Krampfadern, chronische venöse Insuffizienz (starke Schwellungen), Geschwüre, Vorbeugung des Wiederauftretens von Geschwüren

Um sicherzustellen, dass der Strumpf richtig sitzt, müssen Messungen am Unterschenkel vorgenommen werden. Ein korrekt angepasster Strumpf bewirkt eine wirksame Druckabstufung und ist angenehm zu tragen. Ein schlecht sitzender Strumpf kann Unbehagen und Verletzungen verursachen und mehr schaden als nutzen. In den meisten Fällen werden Strümpfe bis knapp unterhalb des Knies getragen, obwohl es auch Strümpfe in Oberschenkellänge gibt, wenn Schwellungen oberhalb oder unterhalb des Knies oder eine Gelenkdeformität vorliegen.

Kompressionsstrümpfe werden aus einer Reihe verschiedener Fasern hergestellt, darunter Nylon, Baumwollgarn und Elastan. Zu den handelsüblichen Strümpfen gehören rundgestrickte Strümpfe und flachgestrickte Strümpfe. Flachgestrickte Strümpfe sind flexibler als rundgestrickte Strümpfe, so dass sie leichter an- und ausgezogen werden können. Netzstrümpfe und Einweg-Stretchstrümpfe sind als Maßanfertigungen erhältlich.

Studien über Kompressionsstrümpfe zeigen, dass es nach dem Ausziehen der Strümpfe kaum Anzeichen für eine Umkehrung des zugrunde liegenden Krankheitsprozesses gibt, wie etwa eine Verbesserung der Wadenmuskelfunktion oder eine Wiederherstellung der Klappen. Daher müssen die Patienten darauf aufmerksam gemacht werden, dass abgestufte Kompressionsstrümpfe in Verbindung mit Bewegung, Ernährung, Hochlagerung der Gliedmaßen und Hautpflege Teil des langfristigen Behandlungsplans für venöse Insuffizienz und Beingeschwüre sind.

Kompressionsstrümpfe

Antiembolie-Strümpfe

Antiembolie-Strümpfe sind nicht dasselbe wie Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe. Ein beliebter Typ ist der T.E.D.®-Strumpf. Antiembolie-Strümpfe haben eine abgestufte Kompression, um den Blutfluss im Bein zu beschleunigen, aber sie sind für das Tragen im Liegen und nicht im Stehen konzipiert. Sie werden postoperativ getragen, um Embolien oder Blutgerinnseln vorzubeugen.

Antiembolie-Strumpf

Welche Kontraindikationen gibt es für eine Kompressionstherapie?

Kompression sollte nicht bei arteriellen Beingeschwüren und nur mit Vorsicht bei diabetischen Beingeschwüren eingesetzt werden.