Hook-Effekt

Version mit überschüssigen AntikörpernBearbeiten

Darstellung der Auswirkungen von überschüssigem Antigen und blockierenden Antikörpern auf Immunoassays.

Bei einem Agglutinationstest wird das Serum einer Person (das Antikörper enthält) in ein Reagenzglas gegeben, das ein bestimmtes Antigen enthält. Agglutinieren die Antikörper mit dem Antigen und bilden Immunkomplexe, wird der Test als positiv interpretiert. Sind jedoch zu viele Antikörper vorhanden, die an das Antigen binden können, dann sind die antigenen Stellen von Antikörpern bedeckt, und nur wenige oder gar keine gegen den Erreger gerichteten Antikörper sind in der Lage, mehr als ein antigenes Partikel zu binden. Da die Antikörper keine Brücke zwischen den Antigenen schlagen, findet keine Agglutination statt. Da keine Agglutination auftritt, wird der Test als negativ interpretiert. In diesem Fall handelt es sich um ein falsches negatives Ergebnis. Der Bereich relativ hoher Antikörperkonzentrationen, in dem keine Reaktion auftritt, wird als Prozone bezeichnet.

Version mit AntigenüberschussEdit

Der Effekt kann auch aufgrund eines Antigenüberschusses auftreten, wenn sowohl die Fänger- als auch die Nachweisantikörper durch die hohe Analytkonzentration gesättigt werden. In diesem Fall kann kein Sandwich aus dem Fänger-Antikörper, dem Antigen und dem Nachweis-Antikörper gebildet werden. In diesem Fall konkurriert das freie Antigen mit dem eingefangenen Antigen um die Bindung des Nachweisantikörpers. Die sequentielle Zugabe von Antigen und Antikörper, gepaart mit einer gründlichen Wäsche, kann diesen Effekt verhindern, ebenso wie die Erhöhung der relativen Konzentration von Antikörper zu Antigen, wodurch der Effekt vermittelt wird.

Einfache Veranschaulichung der Auswirkungen eines Antigenüberschusses und der Dosis-Wirkungs-Kurve.

Beispiele sind hohe Konzentrationen von Syphilis-Antikörpern bei HIV-Patienten oder hohe Konzentrationen von Kryptokokken-Antigen, die bei unverdünnten Proben zu falsch negativen Tests führen. Dieses Phänomen tritt auch bei serologischen Tests auf Brucellose auf. Der serologische Test zeigt sich hauptsächlich in der Fällungsreaktion. Der Antikörper, der nicht reagiert, wird als blockierender Antikörper bezeichnet und verhindert, dass der ausfällende Antikörper an die Antigene bindet. Somit findet die eigentliche Fällungsreaktion nicht statt. Wenn das Serum jedoch verdünnt wird, wird auch der blockierende Antikörper verdünnt und seine Konzentration sinkt so weit, dass die richtige Fällungsreaktion stattfinden kann.

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