Der Hemipenis der Lacertiden (Reptilia: Lacertidae): Struktur, Variation und systematische Bedeutung

Die grundlegende Anatomie des Lacertiden-Hemipenis (intromittentes Organ) und Methoden zu seiner Untersuchung werden beschrieben. Bei vielen Vertretern der Lacertidae ist der Hemipenis ganz anders aufgebaut als bei anderen squamaten Reptilien: Die distalen Lappen des eingezogenen Organs sind komplex gefaltet, und es gibt eine gut definierte Stützstruktur aus dichtem Bindegewebe, die Armatur. Diese enthält Blutsinus und hat einen intramuskulären Teil, der in den M. retractor penis magnus eingebettet ist, sowie zwei keulenförmige Körper, die Clavulae, die die Lappen im aufgerichteten Organ stützen. Unreife Hemipenes kommen bei einigen Lacertiden vor und besitzen wie bei anderen Squamaten sackartige Lappen im eingezogenen Zustand, aber sie sind einzigartig, da die Lappen vom m. retractor penis magnus angelegt sind. Es wird argumentiert, dass viele dieser scheinbar primitiven Hemipen in Wirklichkeit sekundäre Derivate des gepanzerten Typs sind.

Es gibt beträchtliche interspezifische Variationen in der Hemipenialstruktur, die systematisch beschrieben werden. In einigen Fällen handelt es sich um Unterschiede in der Größe, Asymmetrie und Vereinfachung, die als physikalische Isolationsmechanismen auftreten können und zur Unterscheidung ansonsten sehr ähnlicher Arten nützlich sind, insbesondere in der Gattung Mesalina (S. 1253). Andere gemeinsame abgeleitete Hemipenialmerkmale liefern nützliche Informationen über die Beziehungen zwischen den Arten und höheren Taxa, und es wird eine Zusammenfassung der Hypothesen gegeben, die sie unterstützen (S. 1254).

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