Q: Was ist ein „Jacksonscher“ Anfall?
A. Der Jacksonsche Marsch, auch Jacksonscher Anfall genannt, ist eine Form eines einfachen partiellen Anfalls. „Einfach“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Patienten nicht das Bewusstsein verlieren. Partiell bedeutet, dass die abnorme Neuronenfeuerung nur in einem Teil des Gehirns auftritt und dementsprechend die abnorme Bewegung oder Empfindung nur auf einen Teil des Körpers beschränkt ist. Die charakteristischen Merkmale des Jacksonschen Anfalls sind: (1) er tritt nur auf einer Körperseite auf; (2) er schreitet in einem vorhersehbaren Muster fort, beginnend mit Zuckungen oder einem Kribbeln oder einer Schwäche in einem Finger, einem großen Zeh oder dem Mundwinkel, und weitet sich dann innerhalb weniger Sekunden auf die gesamte Hand, den Fuß oder die Gesichtsmuskulatur aus.
Q: Ist das ein neuer Anfallstyp?
A: Nein, das ist er nicht. Es handelt sich um eine Unterart der partiellen Anfälle. Er wurde 1870 von John Hughling Jackson, einem englischen Neurologen, beschrieben. Jackson vertrat die Auffassung, dass Teile des Körpers in getrennten Teilen des Nervensystems repräsentiert sind, die sowohl sensorische als auch motorische Systeme umfassen. Seine Theorie wurde später von anderen Neurologen bestätigt, indem sie die elektrische Erregbarkeit in einem bestimmten Teil des Hundegehirns, dem sogenannten motorischen Kortex, nachwiesen. Interessanterweise hatte Jacksons Frau Elizabeth Dade Jackson einen Jacksonianischen fokalen Anfall, bevor sie 1876 an einer zerebralen Venenthrombose starb.
Q: Was sind weitere Merkmale des Jacksonianischen Anfalls?
A: Jacksonianische Anfälle sind im Allgemeinen kurz und relativ mild. Sie sind episodisch, kommen und gehen. Danach gibt es keine Verwirrung. Manchmal bemerken die Patienten sie nicht einmal. Bei einigen Patienten kann auch ein Phänomen auftreten, das als „Automatismus“ bezeichnet wird, wie z. B. zwanghaftes Lecken der Lippen, Fummeln an der Kleidung oder andere rhythmische Fingerbewegungen. Bei anderen kann es zu Kopfdrehungen, Augenbewegungen, Muskelkrämpfen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und einem Krabbelgefühl auf der Haut kommen. Es können auch Halluzinationen auftreten, die visuell oder auditiv sein können, d.h. die Patienten sehen oder hören Dinge, die nicht da sind.
Q: Wenn jemand Symptome hat, die Sie gerade erwähnt haben, sind wir dann sicher, dass er/sie einen Jacksonschen Anfall hat?
A: Nein, wir können nicht sicher sein, weil es Krankheiten gibt, die Jacksonsche Anfälle nachahmen können. Bei Migräne kann es zum Beispiel auch zu halbseitiger Schwäche oder Gefühlsveränderungen kommen. Patienten mit Schlaganfall können auch eine einseitige Körperschwäche oder Taubheit/Kribbeln haben. Es gibt eine besondere Form, die als Kapselwarnsyndrom bezeichnet wird und bei der Patienten die gleichen Symptome wie Patienten mit Jackson’schen Marschanfällen aufweisen können, wie z. B. kurze stereotype Episoden von Kribbeln/Taubheit, die auf einer Körperseite vom Fuß bis zur Hand aufsteigen.
Q: Wie können wir also den Jackson’schen Marsch von seinen Nachahmern unterscheiden?
A: Dies kann durch eine gute Beschreibung der Symptome, ein Elektroenzephalogramm (EEG) und eine Bildgebung des Gehirns, wie z. B. eine Magnetresonanztomographie (MRT), geschehen. Auch eine EEG-Videoüberwachung kann bei der Diagnose hilfreich sein.
Q: Wie behandeln wir den Jacksonschen Anfall?
A: An sich benötigen sie möglicherweise keine anfallshemmenden Medikamente, da die Symptome so mild und kurz sind. Die meisten Patienten mit Jacksonschen Anfällen haben jedoch auch schwerere Anfälle, einschließlich vollständiger Krampfanfälle. Außerdem können die Anfälle Ausdruck einer zugrundeliegenden Ursache sein, die ihrerseits eine Behandlung erfordert, wie z. B. ein Tumor.
Q: Gibt es noch andere Ratschläge für Menschen, die sich Sorgen über Jacksonsche Anfälle machen?
A: Jacksonsche Anfälle sind eine Art von Anfällen, die bei Patienten mit fokaler (lokalisierter) Epilepsie auftreten. Sprechen Sie mit Ihrem Neurologen oder Epileptologen über Ihre Symptome. Stellen Sie eine klare Diagnose und sprechen Sie mit Ihrem Neurologen oder Epileptologen über einen geeigneten Behandlungsplan.