Warum konsumieren so viele Menschen so viel Koffein? Warum macht Koffein wach? Kurz gesagt, es geht um zwei Worte: Gehirnchemie.
In dem Artikel Wie der Schlaf funktioniert wird die Wirkung von Adenosin im Detail besprochen. Doch was sich nach fortgeschrittener Wissenschaft anhört, ist in Wirklichkeit ganz einfach. Wenn Adenosin im Gehirn gebildet wird, bindet es sich an Adenosinrezeptoren. Diese Bindung bewirkt Schläfrigkeit, indem sie die Aktivität der Nervenzellen verlangsamt. Im Gehirn führt dies auch dazu, dass sich die Blutgefäße erweitern, wahrscheinlich um während des Schlafs mehr Sauerstoff in das Organ zu lassen.
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Für eine Nervenzelle sieht Koffein wie Adenosin aus: Koffein bindet sich an den Adenosinrezeptor. Allerdings verlangsamt Koffein die Aktivität der Zelle nicht wie Adenosin. Infolgedessen kann die Zelle Adenosin nicht mehr erkennen, weil Koffein alle Rezeptoren besetzt, an die Adenosin normalerweise binden würde. Anstatt durch die Wirkung des Adenosins langsamer zu werden, beschleunigen sich die Nervenzellen. Koffein führt auch dazu, dass sich die Blutgefäße im Gehirn verengen, weil es die Fähigkeit des Adenosins, sie zu öffnen, blockiert. Diese Wirkung ist der Grund, warum einige Kopfschmerzmittel wie Anacin Koffein enthalten – die Verengung der Blutgefäße im Gehirn kann helfen, einen vaskulären Kopfschmerz zu stoppen.
Die Wirkung von Koffein auf das Gehirn bewirkt eine erhöhte Neuronenfeuerung. Die Hirnanhangsdrüse nimmt diese Aktivität wahr und denkt, dass eine Art Notfall vorliegen muss, also setzt sie Hormone frei, die die Nebennieren anweisen, Adrenalin (Epinephrin) zu produzieren. Adrenalin ist das „Kampf-oder-Flucht“-Hormon und hat eine Reihe von Auswirkungen auf den Körper:
- Die Pupillen erweitern sich.
- Die Atemwege öffnen sich (deshalb wird Menschen, die unter schweren Asthmaanfällen leiden, manchmal Adrenalin gespritzt).
- Das Herz schlägt schneller.
- Die Blutgefäße an der Oberfläche verengen sich, um den Blutfluss aus den Wunden zu verlangsamen und den Blutfluss zu den Muskeln zu erhöhen.
- Der Blutdruck steigt.
- Der Blutfluss zum Magen verlangsamt sich.
- Die Leber gibt Zucker in den Blutkreislauf ab, um zusätzliche Energie zu gewinnen.
- Die Muskeln spannen sich an und sind bereit zum Handeln.
Das erklärt, warum nach dem Genuss einer großen Tasse Kaffee die Hände kalt werden, die Muskeln sich anspannen, man sich aufgeregt fühlt und das Herz schneller schlägt.
Adenosin ist nicht der einzige Neurotransmitter, der durch Koffein beeinflusst wird. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie sich die Droge auf Dopamin auswirkt, eine andere wichtige Chemikalie im Körper.