Was man bei einer Eltern-Lehrer-Konferenz fragen sollte: Vor, während und nach dem Gespräch

Vor: Sollte mein Kind teilnehmen?

Die Meinungen darüber, ob der Schüler am Elternabend teilnehmen sollte, gehen auseinander.

Die Art und Weise, wie ein Lehrer die Konferenzen organisiert, kann die Antwort vorgeben. In den Klassenstufen fünf bis acht organisieren einige Lehrer beispielsweise von Schülern geleitete Konferenzen, bei denen die Schüler bei der Vorbereitung des Treffens helfen und den Eltern ihre Fortschritte mitteilen. Diese Art des Austauschs kann eine ausgezeichnete Lerngelegenheit sein, da die Schüler mit ihren Lehrern zusammenarbeiten, um ihre Arbeit selbst einzuschätzen und zu üben, wie sie sie ihren Eltern mündlich präsentieren können.

Die Eltern können indessen selbst entscheiden, ob der Schüler mit ihnen teilnehmen soll. Wenn der Schüler teilnimmt, sollten die Fragen und die Diskussion gut geplant sein und der Schüler sollte Teil des Gesprächs sein.

Während: Fünf Kernfragen zur Vorbereitung

Welche Fragen am effektivsten sind, hängt zwar von dem jeweiligen Schüler, dem Lehrer und den Eltern ab, aber es gibt übergreifende Fragen, die sich sowohl Eltern als auch Lehrer gegenseitig stellen sollten.

Hier sind fünf, die in jeder Konferenz wichtig sind.

Was muss ich wissen?

Konzentrieren Sie die Konferenz auf die wichtigsten Informationen, die in der begrenzten Zeit mitgeteilt werden müssen. Wenn die Informationen leicht schriftlich mitgeteilt werden können, was muss dann besprochen werden, was nicht offensichtlich ist?

Ich hatte zum Beispiel einmal eine zehnminütige Konferenz mit einer Highschool-Lehrerin, die mir erklärte, dass die „Zwei“, die mein Sohn in Spanisch erhielt, ihrer Meinung nach eine „Eins“ gewesen wäre, wenn mein Sohn die freiwilligen Hausaufgaben gemacht hätte. Diese Information half mir, die Note zu verstehen und mit meinem Sohn zu besprechen, warum er die freiwilligen Hausaufgaben nicht gemacht hat.

Wie kann ich helfen?

Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Frage, die sich Eltern und Lehrer gegenseitig stellen können. Wenn die Konferenz wirklich kooperativ ist, gibt es immer eine Möglichkeit, wie Lehrer und Eltern den Schüler unterstützen können. Die Beantwortung dieser Frage ist jedoch nicht immer einfach. Manchmal muss man lange darüber nachdenken, wie jemand anderes einem helfen könnte.

Erwarten Sie keine sofortige Antwort, aber stellen Sie die Frage immer und achten Sie darauf, dass es eine Nachbereitung gibt. Die Antwort sollte nie lauten: „Da kann man nichts machen.“

Auf welchen Erfolgen können wir aufbauen?

Zu oft konzentrieren sich Konferenzen auf verbesserungswürdige Bereiche, und die Erfolge werden als nicht fragwürdig angesehen.

Erfolge zu besprechen und diese Erfolge als potenzielle Informationsquellen für Verbesserungen in anderen Bereichen zu nutzen, ist für einen Elternabend, der sich wirklich darauf konzentriert, dem Schüler zu helfen, zu wachsen, zu lernen und Spaß an der Schule zu haben, von wesentlicher Bedeutung.

Wer muss sonst noch beteiligt sein, um den Erfolg des Schülers zu gewährleisten?

Viele Elternabende finden zu zweit statt, was bedeutet, dass einige der wichtigsten Akteure für den Erfolg des Schülers nicht anwesend sind. Es ist wichtig, die Frage „Wie kann ich helfen?“ zu beantworten, aber auch „Wer muss sonst noch helfen?“ sollte besprochen werden.

„It takes a village“ ist ein überstrapazierter, aber treffender Satz, der auf Eltern-Lehrer-Konferenzen Anwendung findet. Der Erfolg eines Schülers kann nicht durch die Bemühungen eines einzelnen Elternteils oder eines Lehrers allein bestimmt werden. Es ist wichtig, den Einfluss anderer auf den Erfolg eines Schülers zu berücksichtigen, sei es ein Trainer, ein Freund, ein anderer Lehrer usw.

Wann werden wir als Nächstes kommunizieren?

Schließlich ist es immer wichtig, eine Konferenz mit einer Verpflichtung zu beenden, nicht nur „in Kontakt zu bleiben“. Sie müssen auch einen definitiven Weg finden, wie die Kommunikation fortgesetzt werden kann. Die Frage nach dem weiteren Vorgehen oder nach den besten Möglichkeiten, in Kontakt zu bleiben (z. B. E-Mail, Telefonanruf, Brief nach Hause usw.), sollte vor Ablauf der Zeit einer Eltern-Lehrer-Konferenz besprochen werden.

Nach: Brauchen wir eine andere Art von Konferenz?

Die Kenntnis des Zwecks der Konferenz und ihres Ablaufs ist eine Voraussetzung für erfolgreiche Elterngespräche. Diese wesentlichen Informationen setzen voraus, dass man sich über die Ziele des Treffens im Klaren ist, und helfen Eltern und Lehrern, relevante Fragen im Voraus vorzubereiten. Wenn Sie wissen, warum Sie sich treffen, können Sie entscheiden, ob eine andere Art von Konferenz erforderlich ist. Zum Beispiel:

• Wenn Eltern oder Lehrer sensible Informationen austauschen wollen, die in Abwesenheit des Schülers besprochen werden müssen, sollte eine Konferenz geplant werden, aber außerhalb der Massenkonferenzen mit engen Zeitfenstern und vielen Personen, die den Klassenraum verlassen und betreten.
• Wenn es ein spezifisches Problem gibt oder ein Vorfall aufgetreten ist, der andere Lehrkräfte, Mitarbeiter oder Schüler betrifft, dann sollten diese problembezogenen Konferenzen zu einem Zeitpunkt und an einem Ort angesetzt werden, an dem dieses spezifische Problem angesprochen werden kann, anstatt in eine Diskussion über das Zeugnis eingefügt zu werden.
• Wenn die Konferenz feststellt, dass ein weiteres Mitglied der Lehrkräfte oder Mitarbeiter teilnehmen sollte oder der Schüler anwesend sein sollte, dann beginnt der Planungsprozess von neuem. Um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, sollten Sie ein klares, fokussiertes Ziel formulieren, so dass jeder Teilnehmer auf Fragen vorbereitet ist, die sich direkt auf den Zweck dieser speziellen Sitzung beziehen.

Vor, während und nach der Konferenz: Wie halten wir den Fokus auf den Schüler?

Schließlich, wenn nichts anderes, stellen Sie sicher, dass jede Eltern-Lehrer-Konferenz den Fokus auf den Schüler hält:

• Was können wir tun, um das Lernen erfolgreicher zu machen?
• Wie können wir zusammenarbeiten, um die Schule zu einer angenehmen Erfahrung zu machen?
• Was müssen wir miteinander teilen, um unsere Zusammenarbeit aufzubauen und die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule zu verbessern?

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Über die Autorin

Deb Meyer ist Professorin für Pädagogik an der Elmhurst University und ehemalige Lehrerin in Mesa, Arizona. Sie unterrichtet angehende Lehrer in den Fächern Pädagogische Psychologie und Alphabetisierungsmethoden für die obere Grundschul- und Mittelschulstufe sowie in Graduiertenkursen über Lehrerführung.

Illustration von Josie Portillo
Aufgenommen am 3. Dezember 2019