Zweck: Ziel dieser Studie war es, anatomisch und klinisch zu klären, wie die Subscapularis-Sehne den oberen Anteil der Biceps-Sehne an der intertuberkulären Rinne unterstützt.
Methoden: Dreiunddreißig einbalsamierte Schultergürtel wurden untersucht, um die Subscapularissehne und den Verlauf der Bizepssehne zu untersuchen. Zusätzlich wurden die Operationsberichte von 435 konsekutiven arthroskopischen Rotatorenmanschettenreparaturen retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse: Anatomisch gesehen befand sich der oberste Ansatz der Subscapularissehne am oberen Rand des Tuberculum lesser. Von der Insertion ging ein dünner Sehnenslip aus, der an der Fovea capitis des Humerus ansetzte. Der Ansatz, der Sehnenslip und der seitliche Teil des kranialen Teils der intramuskulären Sehnen standen in direktem Kontakt mit der unteren Seite der Bizepssehne an ihrem Eckteil. Die klinische Studie zeigte, dass 27,4 % der Rotatorenmanschettenrisse (119/435) Risse der Subscapularissehne aufwiesen. In Fällen mit einer instabilen Bizepssehne war keine intakte Subscapularissehne vorhanden. Bei allen transversalen Rissen war der oberste Ansatz der Subscapularissehne betroffen. Von 29 vollflächigen Querrissen wiesen 13 (44,8 %) eine intraartikuläre Dislokation auf.
Schlussfolgerungen: Die trochleaähnliche Struktur bestand aus dem obersten Ansatz, dem Sehnengleitstück und dem lateralen Anteil des kranialen Teils der intramuskulären Sehnen, die die Bizepssehne stützen. Der Querriss der Subscapularissehne, der diese trochleaähnliche Struktur einschloss, führt häufig zu einer intraartikulären Dislokation der Bizepssehne.
Klinische Relevanz: Die Instabilität der Bizepssehne sollte sorgfältig beurteilt werden, da sie sehr häufig mit Rissen der Subscapularissehne assoziiert ist. Wenn wir einen transversalen Riss der Subscapularissehne reparieren, sollten wir ein ausreichend starkes Gewebe zur Unterstützung der Bizepssehne am obersten Rand und nicht am anteromedialen Anteil des Tuberculum lesser breit fixieren.