Riesenameisenbär

Wissenschaftliche Einordnung

Allgemeiner Name Riesenameisenbär Königreich Animalia Stamm Chordata Klasse Säugetiere Ordnung Xenarthra Familie Myrmecophagidae Gattung Arten Myrmecophaga (Ameisenfresser) tridactyla (drei Zehen/Finger)

Fast Facts

Beschreibung Spitz zulaufender Kopf mit langer, röhrenförmiger Mundöffnung. Sie sehen schlecht, haben aber ein ausgezeichnetes Gehör und einen guten Geruchssinn. Ihr Körper ist lang und schlank. Ihr Fell ist ein grobes, dichtes Fell mit einer grauen Färbung und einem breiten, diagonalen schwarzen Streifen mit weißem Rand, der von Hals und Brust zur Rückenmitte verläuft. Größe Kopf & Körperlänge: 100 bis 120 cm (3,3 bis 3,9 Fuß)
Schwanzlänge: 65 bis 90 cm (2,1 bis 3,0 Fuß) Gewicht Männchen: Männchen können mehr als 45,5 kg wiegen, sind aber normalerweise 20 bis 40,9 kg schwer
Weibchen: Weibchen 20 % kleiner Ernährung Insekten wie Termiten, Ameisen, Käfer, Insektenlarven; gelegentlich Früchte. Der Riesenameisenbär deckt seinen Wasserbedarf, indem er an feuchter Vegetation leckt. Brutzeit 180 bis 190 Tage; ein Jungtier pro Geburt Säugedauer Etwa 6 Monate Geschlechtsreife 2 bis 3 Jahre Lebensspanne In freier Wildbahn unbekannt; in Gefangenschaft bis zu 26 Jahre Verbreitungsgebiet Südmexiko, durch Mittelamerika und Südamerika östlich der Anden bis Uruguay und Nordargentinien Lebensraum Grasland, Savannen und offene tropische Wälder Population Weltweit: Unbekannt Status IUCN: Gefährdet
CITES: Anhang II
USFWS: Nicht aufgelistet

Fun Facts

  1. Riesenameisenbären ernähren sich fast ausschließlich von sozialen Insekten (z. B. Ameisen und Termiten). Diese Ernährungsweise prägt die körperliche Form und das Verhalten der Art erheblich.
  2. Riesenameisenbären haben keine Zähne, dafür aber Zungen, die bis zu 610 mm lang werden können! So lang die Zunge auch ist, sie ist über ihre gesamte Länge relativ schmal, wobei die breiteste Stelle nur 10 bis 15 mm beträgt. Mit dieser riesigen Zunge sammeln sie Insekten und strecken sie bis zu 150 Mal pro Minute heraus.
  3. Ihre Zungen sind mit winzigen Stacheln bedeckt, die nach hinten in den Rachen zeigen. Außerdem ist ihre Zunge mit einer dicken, klebrigen Speichelschicht überzogen (die von relativ vergrößerten Speicheldrüsen abgesondert wird). Vor dem Schlucken wird die mit Insekten beschichtete Zunge fest gegen den harten oberen Gaumen des Ameisenbären gepresst, wodurch die Mahlzeit zerkleinert und die Nahrungsaufnahme erleichtert wird.
  4. Die Mägen der Ameisenbären sondern keine Salzsäure ab. Stattdessen sind sie auf den Ameisensäuregehalt ihrer von Ameisen dominierten Nahrung angewiesen, um die Verdauung zu unterstützen.
  5. Sie können bis zu 30.000 Insekten pro Tag fressen.
  6. Trotz ihres groben Fells und der verdickten Haut (besonders an der Schnauze) können Riesenameisenbären von den großköpfigen Soldaten der Ameisen- und Termitenarten, von denen sie sich ernähren, aufgeregt werden. Daher meiden sie die Soldaten sowohl aktiv als auch taktisch. Das typische Fütterungsprofil des Ameisenbären könnte man als Blitzschlag bezeichnen – schnelle Fütterung über einen kurzen Zeitraum. Ein solcher schneller Fressangriff übersteigt im Allgemeinen die Fähigkeit einer Insektenkolonie, sich schnell zu verteidigen, und vermeidet so taktisch die Verschlimmerung von Soldatenkämpfen.
  7. Riesenameisenbären neigen dazu, die größeren sozialen Insekten zu verfolgen, während Tamanduas und Seidenameisenbären eher kleinere Insekten fressen. Diese Aufteilung der Nahrung ermöglicht es verschiedenen Ameisenbärenarten, in derselben Region zu leben, ohne in direktem Wettbewerb miteinander zu stehen.
  8. Riesenameisenbären sind Landtiere. Im Gegensatz zu anderen Ameisenbärenarten klettern erwachsene Riesenameisenbären nur selten auf Bäume. Stattdessen werden die kräftigen Unterarme und die ausgeprägten Krallen vor allem zum Graben und Reißen auf der Suche nach Nahrung eingesetzt.
  9. Der Riesenameisenbär hat zwar fünf Zehen an jedem Fuß, aber die erste Zehe ist verkürzt und die zweite und dritte Zehe weisen die langen Krallen auf.
  10. Ameisenbären können Insekten mit ihrem starken Geruchssinn aufspüren, der 40-mal so stark ist wie der des Menschen.
  11. Bei Bedrohung kann der typischerweise stimmlose Riesenameisenbär ein brüllendes Geräusch machen. Außerdem stellen sie sich oft auf ihre Hinterbeine und schlagen mit ihren bis zu 10 cm langen Vorderklauen zu.
  12. Ameisenbären laufen nicht auf den Sohlen ihrer Vorderfüße. Vielmehr beugen sie die Zehen nach oben und drehen die Vorderfüße nach innen, so dass die großen Vorderklauen nicht mit dem Boden in Berührung kommen.
  13. Ameisenbären schlafen bis zu 15 Stunden am Tag.
  14. Auf Grund ihrer Ernährung und Lebensweise haben Ameisenbären einen relativ niedrigen Stoffwechsel. So hat der Riesenameisenbär beispielsweise die niedrigste aufgezeichnete Körpertemperatur aller plazentalen Säugetiere – 32,7° C.
  15. Wenn sie in Regionen ohne nennenswerte menschliche Präsenz beobachtet werden, sind die Riesenfresser tagaktiv. Allerdings scheinen Riesenameisenbären eine nächtliche Lebensweise anzunehmen, wenn sie in stärker gestörten Gebieten mit menschlicher Aktivität leben.
  16. Riesenameisenbären sind, mit Ausnahme von Mutter/Jungtier-Paaren, im Allgemeinen Einzelgänger.
  17. Gemeinsam wird immer nur ein Baby geboren. Es wird 6 Monate lang gesäugt und bis zu einem Jahr lang auf dem Rücken der Mutter getragen.

Ökologie und Naturschutz

Die Riesenameisenbären sind aufgrund des Handels mit exotischen Haustieren und der Zerstörung ihres Lebensraums ziemlich selten geworden. Aus ihrem historischen Verbreitungsgebiet in Mittelamerika sind sie so gut wie verschwunden. In Südamerika werden sie wegen ihres Fleisches und als Trophäen gejagt. Einige werden auch getötet, weil man sie fälschlicherweise für die Tötung von Rindern und Hunden verantwortlich macht. Ameisenbären sind wichtig für die Aufrechterhaltung der Insektenpopulationen. Außerdem sind sie Nahrung für andere größere Fleischfresser.

Bibliographie

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