Nicht beim Namen nennen: Pragmatische Untertöne soziokultureller Beziehungen in einer Postkolonie

Dieser Beitrag diskutiert die Namensvermeidung von Kamerunern und einige der sozio-pragmatischen Auswirkungen, die dadurch entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf fünf Begriffen, die häufig anstelle von Personennamen verwendet werden: manyi (Mutter von Zwillingen), tanyi (Vater von Zwillingen), moyo (Schwiegersohn, insbesondere männlich), mbanya (Mitfrau in einer polygamen Ehe) und mbombo (Namensvetter). In dem Papier werden einige der Kontexte und die Zwecke, in denen diese Begriffe verwendet werden, aufgezeigt. Kamerun unterscheidet sich, wie viele andere postkoloniale Kontexte, deutlich von bestimmten englischsprachigen westlichen Kulturen, in denen die Verwendung des Personennamens Teil einer positiven Höflichkeitsstrategie sein kann und nicht eine Respektlosigkeit oder Unhöflichkeit, wie es in Kamerun und einigen anderen afrikanischen Kulturen der Fall ist. Bestimmte Personen mit ihrem persönlichen Namen anzusprechen, ist in diesen Kulturen nicht nur respektlos, sondern auch ein Zeichen dafür, dass sie nicht die Ehre haben, den Respekt zu verdienen, der mit der Nichtnennung ihres Namens einhergeht. Die hier untersuchten Bezeichnungen werden auch oft strategisch auf Personen angewandt, die z. B. nicht Mütter/Väter von Zwillingen sind oder die einfach nur Fremde oder Erstbekannte sein können.

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