LIVING IN NORWAY

Der Unterschied zwischen dem, was man bei der Arbeit und in der Freizeit ist, ist nicht so groß. In Norwegen ist es allgemein akzeptiert, bei der Arbeit persönlich zu sein. Im Gegenzug wird auch erwartet, dass man die Arbeit mit nach Hause nehmen kann – oft in Form eines langen Wochenendes mit Home-Office in der Hütte.

Norweger studieren und arbeiten hart während der Woche und des Jahres – sind aber auch gut im Ausruhen und Entspannen. Eine durchschnittliche Arbeitswoche besteht aus fünf siebeneinhalbstündigen Arbeitstagen. Der durchschnittliche Norweger nimmt sich jedes Wochenende frei – und hat fünf Wochen bezahlten Urlaub im Jahr. Eine gute Gesundheit und ein aktiver Lebensstil sind wichtig. Abende und Wochenenden sind oft mit Aktivitäten ausgefüllt, von Theateraufführungen und Konzerten bis hin zu Aktivitäten im Freien und Sport. Die Norweger sind auch ein abenteuerlustiges Volk, das gerne reist.

Ein legerer und informeller Lebensstil

Die Norweger haben im Allgemeinen eine einfache Einstellung zur Kleidung – sie konzentrieren sich oft auf praktische, bequeme Kleidungsstücke. Dies spiegelt sich auch im schulischen und beruflichen Umfeld wider: So gibt es beispielsweise nur selten eine strenge Kleiderordnung.

Allerdings hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Im Einklang mit dem Aufschwung des minimalistischen nordischen/skandinavischen Stils sehen wir immer mehr förmlich gekleidete (und gut gekleidete) Norweger – sowohl junge als auch ältere. Die gleiche Tendenz zur Förmlichkeit ist auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens zu beobachten, zum Beispiel bei Gesprächen und öffentlichen Debatten. Diese Verschiebung hin zur Förmlichkeit bedeutet nicht, dass die Norweger ihre Allwetterjacken und praktischen Schuhe zu Hause lassen oder förmlichere Anredeformen annehmen. Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass die Norweger infolge der zunehmenden Globalisierung und des Wohlstands gelernt haben, sich den erwarteten Umgangsformen anzupassen.

Freie Zeit – Abende, Wochenenden und Feiertage

Im Vergleich zu anderen Ländern haben die Menschen in Norwegen viel freie Zeit. Die Norweger arbeiten zwar von neun bis fünf, aber sie haben nachmittags und abends frei – zusätzlich zu fast jedem Samstag und Sonntag sowie den Weihnachts-, Oster- und Sommerferien.

Fußball und Handball gehören zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen für Kinder und Jugendliche. Auch Laufen, Radfahren und Schwimmen sind zu beliebten Bewegungsformen geworden. Dennoch ist es der Skilanglauf, der die Bezeichnung „Nationalsport“ verdient und in dem Norwegen Weltklasseergebnisse vorweisen kann.

Die Norweger sind auch gerne in der freien Natur und unternehmen oft kurze oder lange Spaziergänge durch Felder, Wälder und Berge. Die typische norwegische Hütte befindet sich daher in ländlicher Umgebung – wenn nicht sogar in der Wildnis. Nach einem aktiven Tag beim Skifahren oder Bootfahren lehnen wir uns gerne zurück und entspannen uns. Es ist für jeden leicht, diese Tradition zu erleben. Der norwegische Wanderverband betreibt 500 Hütten im ganzen Land, die für jedermann zugänglich sind.

Norweger mögen auch ruhige Freizeitaktivitäten. Wir lesen gerne und vertiefen uns vor dem Kamin in ein gutes Buch, machen Handarbeiten oder spielen Brettspiele mit der Familie.

Ein neuer Lebensstil – und Geschmack für die Welt

Norweger waren schon immer reiselustig. Städtereisen sind beliebt und üblich, meist in europäische Großstädte, aber auch Transatlantikreisen und Reisen nach Asien sind im Kommen. Die jungen Leute neigen dazu, mehr zu reisen als ihre Eltern und Großeltern, und geben mehr Zeit und Geld in Restaurants und Bars aus.

Die Zahl der Restaurants in Norwegen nimmt zu und bietet fast jede Art von nationaler Esskultur – von japanisch und vietnamesisch bis mexikanisch und somalisch. Auch die norwegische Küche hat ihren Status zurückgewonnen – von Maeemo in Oslo bis Lysverket in Bergen. Die neue norwegische Küche wird oft als „neo-nordisch“ oder sogar „neo-fjordisch“ bezeichnet, da der Schwerpunkt auf einer frischen Herangehensweise an lokale Zutaten liegt – vor allem auf Meeresfrüchte-Delikatessen.

Die Norweger lieben auch ihren Kaffee. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Norweger Kaffee auf eine etwas andere Weise trinken als in vielen anderen europäischen Ländern. Wenn Sie jemand zum Kaffee einlädt, hat das eine besondere Bedeutung. Das bedeutet: „Setzen wir uns hin und reden wir bei einem Kaffee“. Å ta en kaffe bedeutet, sich Zeit für die Familie, Freunde oder Kollegen zu nehmen. Die Qualität des Kaffees war früher weniger wichtig, aber das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Oslo ist heute als eine der besten Kaffeespezialitätenstädte der Welt bekannt – die inoffizielle Heimat der hellen Röstung. Für die Liebhaber der hellen Röstung da draußen würde dies Ihr Studium in Norwegen auf jeden Fall noch besser machen.

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