IDSA veröffentlicht Richtlinien zur Behandlung der akuten bakteriellen Rhinosinusitis

Erstbehandlung

Um Patienten mit akuter bakterieller oder viraler Rhinosinusitis zu identifizieren, sollte eine der folgenden klinischen Präsentationen beachtet werden: Anhaltende Symptome oder Anzeichen einer akuten Rhinosinusitis, die 10 Tage oder länger ohne klinische Besserung andauern; schwere Symptome oder Anzeichen von hohem Fieber (102°F oder höher) und eitrigem Nasenausfluss oder Gesichtsschmerzen für drei Tage oder länger zu Beginn der Erkrankung; oder sich verschlimmernde Symptome oder Anzeichen (d. h.e., Fieber, Kopfschmerzen oder Zunahme des Nasenausflusses), die fünf bis sechs Tage andauerten und sich zunächst verbesserten (double-sickening).

Eine antimikrobielle Therapie sollte bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer akuten bakteriellen Rhinosinusitis zum Zeitpunkt der Diagnose eingeleitet werden. Amoxicillin/Clavulanat (Augmentin) ist für die empirische Therapie bei Kindern und Erwachsenen gegenüber Amoxicillin allein vorzuziehen. Hochdosiertes Amoxicillin/Clavulanat wird bei Kindern und Erwachsenen mit akuter bakterieller Rhinosinusitis empfohlen, die in Regionen mit einer endemischen Rate von 10 Prozent oder mehr an invasiven Penicillin-unempfindlichen Streptococcus pneumoniae leben; bei schwerer Infektion; bei Kindern, die eine Kindertagesstätte besuchen; bei Personen, die jünger als zwei Jahre oder älter als 65 Jahre sind; bei Personen, die kürzlich ins Krankenhaus eingeliefert wurden; bei Personen, die innerhalb des letzten Monats Antibiotika eingenommen haben; und bei Personen, die immungeschwächt sind. Ein Beta-Lactam wie Amoxicillin/Clavulanat ist für die empirische Erstbehandlung einem Fluorchinolon für die Atemwege vorzuziehen.

Aufgrund der hohen Resistenzraten werden Makrolide (d. h. Clarithromycin und Azithromycin) und Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Bactrim, Septra) nicht für die empirische Therapie empfohlen. Doxycyclin ist jedoch für Erwachsene eine akzeptable Alternative zu Amoxicillin/Clavulanat, da es hochwirksam gegen Erreger der Atemwege ist und hervorragende pharmakokinetische/pharmakodynamische Eigenschaften aufweist. Obwohl orale Cephalosporine der zweiten und dritten Generation nicht für die empirische Monotherapie empfohlen werden, können Wirkstoffe der dritten Generation (z. B., Generation (z. B. Cefixim oder Cefpodoxim) plus Clindamycin für die Zweitlinientherapie bei Kindern mit einer Penicillin-Allergie, die nicht vom Typ I ist, oder in Regionen mit hohen endemischen Raten von Penicillin-unempfindlichen S. pneumoniae in Betracht gezogen werden.

Bei Erwachsenen mit Penicillin-Allergie kann Doxycyclin oder ein respiratorisches Fluorchinolon (z. B. Levofloxacin oder Moxifloxacin) als alternatives Mittel für die empirische Therapie verwendet werden. Bei Kindern mit einer Überempfindlichkeit gegen Penicillin vom Typ I in der Vorgeschichte wird Levofloxacin empfohlen; bei Kindern mit einer Überempfindlichkeit ohne Typ I in der Vorgeschichte wird eine Kombinationstherapie mit Clindamycin plus einem oralen Cephalosporin der dritten Generation (z. B. Cefixim oder Cefpodoxim) empfohlen. Eine routinemäßige Abdeckung von Staphylococcus aureus und methicillinresistentem S. aureus wird bei der ersten empirischen Therapie der akuten bakteriellen Rhinosinusitis nicht empfohlen. Die empirische Therapie sollte bei Erwachsenen fünf bis sieben Tage lang fortgesetzt werden, bei Kindern werden 10 bis 14 Tage empfohlen.

Salzhaltige Nasenspülung mit physiologischer oder hypertoner Kochsalzlösung wird als Zusatzbehandlung bei Erwachsenen empfohlen. Zusätzlich werden intranasale Kortikosteroide als Ergänzung zu Antibiotika empfohlen, vor allem bei Personen mit einer allergischen Rhinitis in der Vorgeschichte. Orale und topische abschwellende Mittel oder Antihistaminika werden nicht als ergänzende Behandlung empfohlen.

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