FallberichtDiagnose und Einsetzen eines Hickman-Katheters bei einem Patienten mit persistierender linker Vena cava superior

Ein gut funktionierender Gefäßzugang für die Verabreichung von Medikamenten ist die Grundlage der Chemotherapie. Liegt eine angeborene oder erworbene Gefäßanomalie vor, können verfahrensbedingte und späte Komplikationen wie Gefäßruptur, Fehlstellung und Funktionsstörung des Katheters mit nachfolgender Thrombose auftreten, insbesondere wenn sie nicht diagnostiziert oder ignoriert wird. Wir beschreiben einen Fall, in dem ein implantierbarer zentraler Venenkatheter (ZVK) falsch positioniert und anschließend ein Hickman-Katheter zur Stammzelltransplantation eingeführt wurde, nachdem durch radiologische Bilduntersuchungen eine persistierende linke obere Hohlvene (PLSVC) diagnostiziert worden war. In diesem Fall geht es um einen 60-jährigen Mann, der an einem Mantelzell-Lymphom erkrankt war. Er klagte über Beschwerden bei der Verabreichung von Chemotherapeutika über ein implantiertes subkutanes Portsystem. Auf dem Röntgenbild des Brustkorbs wurde eine Fehlstellung des ZVK mit abweichendem Verlauf des Venenkatheters festgestellt, die zu seiner Wanderung in die rechte Vena jugularis interna (RIJV) führte. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung einen vollständigen Verschluss der RIJV, und eine anschließende dreidimensionale (3D) Computertomographie (CT)-Rekonstruktion ergab eine PLSVC mit einer atretischen rechten SVC. Die ultraschallgesteuerte Venenpunktion der linken Vena jugularis interna und die intraoperative Fluoroskopie zur Bestätigung des korrekten Führungsdrahtverlaufs ermöglichten die erfolgreiche Einführung des Hickman-Katheters ohne jegliche Komplikation. Wenn ein unerwartetes Auftreten von Migration oder Fehlpositionierung des Langzeit-ZVK festgestellt wird, ist eine frühzeitige Entfernung des Katheters entscheidend, um weitere Komplikationen zu verhindern. Geeignete und fortschrittliche Bilduntersuchungen wie Ultraschall, kontrastverstärkte Venographie, CT und Magnetresonanztomographie können notwendig sein, um die potenzielle Gefäßanomalie zu verstehen und die folgende Behandlung zu steuern.

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