Frauen dominieren die Pflegeberufe
Die bei weitem am stärksten von Frauen dominierten Berufe sind die des Pflegepersonals, wie z. B. Gesundheitsassistenten und häusliche Pflegekräfte. Nach den jüngsten ILOSTAT-Zahlen sind 88 % des Pflegepersonals weiblich und 12 % männlich.
In der Tat dominieren im Gesundheitswesen die Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden. Etwa drei Viertel der Fachkräfte im Gesundheitswesen – Assistenten in Bereichen wie Pathologie, Bildgebung und Pharmazie – sind Frauen, und 69 % der Fachkräfte im Gesundheitswesen, wie Allgemeinmediziner und Krankenschwestern, sind Frauen.
Reinigungsberufe, Lehrtätigkeiten, Büroarbeiten und die Zubereitung von Lebensmitteln werden ebenfalls von weiblichen Arbeitskräften dominiert – zu mindestens 60 %.
Dagegen sind traditionell risikoreichere Berufe wie das Militär, Maschinenführer und Bauarbeiten überwiegend von Männern besetzt.
In den 121 Ländern sind 97 % der Beschäftigten im Baugewerbe und in verwandten Berufen sowie als Kraftfahrer und Bediener mobiler Anlagen Männer; 90 % oder mehr der Berufe bei den Streitkräften und 83 % der Beschäftigten als Arbeiter im Bergbau, im Baugewerbe, in der verarbeitenden Industrie und im Verkehrswesen.
Geschlechtsspezifisches Gleichgewicht
Den Daten zufolge gibt es nur eine Handvoll Berufe, in denen die Geschlechterverteilung annähernd ausgeglichen ist. Bei den meisten dieser Berufe handelt es sich um Schreibtischtätigkeiten, wobei die Berufe in den Bereichen Recht, Soziales und Kultur sowie die kaufmännischen und verwaltungstechnischen Berufe und die Berufe im Verkauf alle um die 50 %ige Aufteilung zwischen Männern und Frauen herum liegen.
Auch im Gastgewerbe und im Handwerk ist die Verteilung gleichmäßig: 51 % der Beschäftigten in der Lebensmittelverarbeitung, der Holzverarbeitung, der Bekleidungsindustrie und in anderen handwerklichen und verwandten Berufen sind Frauen, und 54 % der Führungskräfte im Gastgewerbe, im Einzelhandel und in anderen Dienstleistungsbereichen sind Frauen.
Die gläserne Decke
Die Vorstellung, dass die gläserne Decke immer noch sehr präsent ist, wird durch die Tatsache bestätigt, dass Männer nach wie vor in Führungspositionen wie Geschäftsführer, leitende Beamte und Abgeordnete dominieren. Fast drei Viertel dieser Berufe, genauer gesagt 72 %, werden von Männern ausgeübt.
Und in einer Welt, in der die Industrie nach mehr Arbeitnehmern mit naturwissenschaftlichen, technischen, ingenieurwissenschaftlichen und mathematischen Fähigkeiten sucht, um die digitale Wirtschaft voranzutreiben, zeigen die Daten, dass Bemühungen, mehr Frauen in diese Bereiche zu bringen, sehr hilfreich sein könnten. Derzeit sind mindestens 72 % der Berufe in der Informationstechnologie, den Naturwissenschaften und dem Ingenieurwesen von Männern besetzt.
Die Kluft zwischen den Geschlechtern in der Technik ist natürlich bekannt, und diese ILOSTAT-Daten zeigen, dass in fast allen Ländern, unabhängig von Einkommensniveau oder Entwicklungsstand, Frauen im Informations- und Kommunikationssektor, zu dem auch die IT-Branche gehört, unterrepräsentiert sind.
Auch wenn Esmes Träume ein wenig wahrer wurden, so ist die Realität doch, dass Schutzdienstberufe, zu denen auch Polizei und Feuerwehr gehören, zu 84 % aus Männern bestehen. Für kleine Mädchen wie sie auf der ganzen Welt kann sich das nicht schnell genug ändern.