Zweck: Schwindel ist ein wichtiges Thema in der öffentlichen Gesundheitsversorgung, insbesondere bei älteren Patienten. Isolierter Schwindel ohne neurologische Defizite wurde bisher selten als Symptom/Zeichen vaskulären Ursprungs angesehen. In jüngster Zeit haben einige Studien darauf hingewiesen, dass ein vaskulärer Ursprung in Fällen von Lagerungsschwindel und isoliertem Schwindel in Betracht gezogen werden sollte, wenn die Ätiologie unklar bleibt. In dieser Studie haben wir versucht, den Zusammenhang zwischen Schwindel und Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu beschreiben.
Methoden: Wir untersuchten erwachsene Probanden, die auf eigene Kosten ein Gesundheitsscreening des Gehirns erhielten. Alle Probanden hatten sich einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns, einer Magnetresonanzangiographie (MRA) und einem Carotis-Duplex unterzogen. Bei allen Probanden wurden die Hauptbeschwerden, die Körpergröße, das Körpergewicht, der Taillenumfang und der Blutdruck erfasst. Bei den meisten wurden Bluttests durchgeführt, darunter Nüchternzucker, Gesamtcholesterin, Lipoprotein niedriger Dichte, Lipoprotein hoher Dichte (HDL), Triglyzeride und Harnsäure (UA). Die Beziehungen zwischen Schwindel und Bluttestdaten, Blutdruck, Body-Mass-Index (BMI), Taillenumfang, metabolischem Syndrom, Carotis-Duplex, stillem Hirninfarkt, Leukoaraiose und MRA wurden analysiert.
Ergebnisse: Nach Ausschluss wurden insgesamt 170 von 210 Probanden erfasst. Die Analyse ergab, dass Schwindel eine signifikante Korrelation zu Alter, UA, BMI, männlichem HDL und weiblichem Taillenumfang aufweist. Unter ihnen hatte der weibliche Taillenumfang die höchste statistische Signifikanz (P = 0,001). Die Leukoaraiose im MRT des Gehirns stand ebenfalls in engem Zusammenhang mit Schwindel und Vertigo.
Schlussfolgerung: Nach sorgfältiger Untersuchung und Vorgehensweise sollte bei Schwindelpatienten unbekannter Ätiologie ein vaskulärer Ursprung in Betracht gezogen werden.