Der Gürtel des Orion ist eine Sterngruppe aus drei Sternen, die etwa in der Mitte des Sternbilds Orion der Jäger erscheint. Die Sterngruppe wird so genannt, weil sie einen Gürtel in der Kleidung des Jägers zu bilden scheint. Es ist eines der berühmtesten Asterismen, die von Amateurastronomen verwendet werden. Sterngruppen sind Muster von Sternen mit ähnlicher Helligkeit. Die Sterne können Teil eines größeren Sternbildes sein oder sich aus Sternen in verschiedenen Sternbildern zusammensetzen.
Das Auffinden des Gürtels ist eine der einfachsten Möglichkeiten, das Sternbild Orion selbst zu finden, das zu den hellsten und auffälligsten am Winterhimmel gehört. Die drei Sterne, die traditionell den Gürtel bilden, sind von Westen nach Osten: Mintaka, Alnilam und Alnitak. Die Namen der beiden äußeren bedeuten beide „Gürtel“ auf Arabisch, während Alnilam von einem arabischen Wort stammt, das „Perlenkette“ bedeutet, was laut dem Astronomen Jim Kaler der Name der gesamten Sterngruppe auf Arabisch ist.
Vom Gürtel des Orion hängt sein Schwert herab, das aus drei schwächeren Sternen besteht. Der zentrale „Stern“ des Schwertes ist eigentlich der Orionnebel (M42), eine berühmte Region der Sternentstehung. Der Pferdekopfnebel (IC 434), ein Wirbel aus dunklem Staub vor einem hellen Nebel, befindet sich ebenfalls in der Nähe.
Nördlich des Gürtels werden Orions „Schultern“ von Beteigeuze und Bellatrix markiert, südlich sind seine „Knie“ Saiph und Rigel.
Kulturelle Bezüge und Besonderheiten
„Die einzige wirkliche Legende, die in der westlichen Kultur manchmal mit dem Gürtel des Orion in Verbindung gebracht wird, sind die Heiligen Drei Könige“, sagte Tom Kerss, ein Astronom des Royal Observatory Greenwich, in einem Interview mit Space.com. Dies ist eine direkte Anspielung auf die biblische Geschichte von den drei Königen, die dem Christuskind kurz nach seiner Geburt Geschenke darbrachten.
Da der Gürtel des Orion am Himmel so leicht zu finden ist, kann er als Wegweiser benutzt werden, um Amateurastronomen zu anderen interessanten Objekten zu führen. Wenn Sie sich nordwestlich des Sternkomplexes bewegen, führt Sie die Linie schließlich zum Sternhaufen der Plejaden, einer Ansammlung von Dutzenden von Sternen, die manchmal als die Sieben Schwestern bezeichnet werden (nach denen, die mit bloßem Auge am leichtesten zu erkennen sind)
Wenn Sie den Sternen nach Südwesten folgen, gelangen Sie zu Sirius, dem hellsten Stern am Himmel sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel. Ein Teil seiner Helligkeit am Himmel kommt daher, dass er uns so nahe ist, nur 8,7 Lichtjahre entfernt.
Kerss sagte, die Form sei auch astronomisch interessant. Einige der Sterne selbst liegen physisch nahe beieinander (was bei Sternen am Himmel, die nur scheinbar nahe beieinander liegen, nicht immer der Fall ist).
Aktuelle astronomische Nachrichten
Obwohl der Orionnebel sowohl von Amateur- als auch von Berufsastronomen gründlich untersucht wurde, gibt es immer wieder Überraschungen bei weiteren Beobachtungen.
Im Jahr 2013 entdeckte ein chilenisches Teleskop der Europäischen Südsternwarte Anzeichen für ein kosmisches „Band“ im Nebel, das mehr als 1.000 Lichtjahre entfernt ist. Die Spur enthält kaltes Gas und Staub, und die Astronomen stellten auch fest, dass sie bei diesen Beobachtungen möglicherweise 15 junge Sterne oder Protosterne gefunden haben.
Noch genauere Blicke auf den Nebel haben Merkmale wie diesen Bugschock des jungen Sterns LL Ori enthüllt, der Winde aussendet, die auf Gas treffen, das das Herz der Sternentstehungsregion verlässt.