Biografie von Mary Lou Retton

Turnkarriere

Mary Lou Retton erlangte internationale Berühmtheit und leitete bei den Olympischen Sommerspielen 1984 eine neue Ära der amerikanischen Dominanz im Turnen ein, als sie als erste Amerikanerin eine Goldmedaille im Turnen gewann und dabei zwei perfekte 10er erzielte. Auch heute noch engagiert sich Mary Lou stark in der Turngemeinde und ist Mutter von vier Töchtern, die alle ebenfalls erfolgreiche Sportlerinnen sind.

Die 1968 in Fairmont, West Virginia, geborene Mary Lou war das jüngste von fünf Kindern. Mit acht Jahren begeisterte sie sich für das Turnen, als sie sah, wie Nadia Comăneci die Olympischen Spiele 1976 im Sturm eroberte. Nadias Trainer, der legendäre Béla Károlyi, sprach Mary Lou während eines Wettkampfs in Reno, Nevada, an und sagte ihr, dass sie das Zeug dazu habe, eine der größten Turnerinnen aller Zeiten zu werden. Béla bot ihr an, sie zu trainieren, und im Alter von 14 Jahren packte sie zwei kleine Seesäcke und zog nach Houston, um für ihr ultimatives Ziel zu trainieren: die Olympischen Spiele.

Vor den Sommerspielen 1984 hatte noch nie eine Amerikanerin eine Goldmedaille im Turnen gewonnen – doch die 16-jährige Mary Lou war dabei, Geschichte zu schreiben. In der Endrunde des Mehrkampfs der Frauen erzielte die Rumänin Ecaterina Szabo eine 9,9 am Stufenbarren. Mary Lou brauchte eine 10 am Sprung, um Gold zu gewinnen, und sie hatte zwei Versuche, um das zu schaffen. Bei beiden Versuchen erhielt sie eine perfekte 10.

Mary Lou gewann bei den Olympischen Spielen 1984 fünf Medaillen, die meisten, die ein Sportler in jenem Sommer gewann. Während ihrer Turnkarriere war sie außerdem die einzige Frau, die drei American Cups gewann, und die einzige Amerikanerin, die den prestigeträchtigen japanischen Chunichi Cup gewann. Sie gewann zwei U.S. Gymnastics Federation American Classics und den Mehrkampf-Titel sowohl bei den Nationalen Meisterschaften 1984 als auch bei den Olympischen Trials. Und sie war die erste Frau, die auf der kultigen Wheaties-Schachtel abgebildet war. 1997 wurde Mary Lou in die International Gymnastics Hall of Fame aufgenommen.

Karriere nach dem Turnen

Mary Lou zog sich 1986 vom Turnen zurück. Sie war bei den Olympischen Spielen 1988 als Kommentatorin für NBC tätig, schrieb während der Olympischen Spiele 1992 und 1996 eine tägliche Kolumne für USA Today und war Co-Moderatorin der Fernsehserie „Road To Olympic Gold“.

Sie trat 1988 in „Scrooged“ und 1994 in „Naked Gun 33 1/3“ auf. Sie hatte Auftritte in zahlreichen Fernsehserien, darunter „Guiding Light“, „Knots Landing“ und in einer der am besten bewerteten „Baywatch“-Folgen überhaupt. 2014 trat sie in der RadioShack Super Bowl XLVIII-Werbung „The ’80s Called“ auf.

Heute ist Mary Lou eine bekannte Motivationsrednerin und Unternehmenssprecherin, die als „Fitness-Botschafterin“ durch die Welt reist und für die Vorteile von richtiger Ernährung und regelmäßigem Sport wirbt.

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