Gasentlüftungsgrundlagen
Die meisten Hausbesitzer sind sich der Notwendigkeit einer Schornsteinreinigung und -inspektion bewusst, wenn sie einen holzbefeuerten Ofen besitzen oder ihren Kamin regelmäßig benutzen, aber viele wissen nicht, dass ein Gasheizgerät – ob es sich nun um einen Ofen, einen Heizkessel oder sogar einen Warmwasserbereiter handelt – ebenfalls auf den Schornstein angewiesen ist, um die Abgase ordnungsgemäß abzuleiten.
Geräte, die mit Erdgas oder Propan betrieben werden, produzieren zwar nicht den sichtbaren Ruß wie Geräte, die mit anderen Brennstoffen betrieben werden, aber sie können korrosive Substanzen in Ihrem Schornstein ablagern. In vielen Fällen können diese Säuren Ihren Schornstein zerstören, ohne dass es zu äußeren Symptomen kommt, bis das Problem gefährlich oder teuer zu reparieren ist.
Die Probleme
Die Probleme liegen bei den modernen Geräten mit höherem Wirkungsgrad. Diese Geräte erreichen ihre höhere Effizienz dadurch, dass sie die Wärme, die früher durch den Schornstein geleitet wurde, abziehen und stattdessen an die Wohnung abgeben. Niemand möchte Wärme durch den Schornstein verschwenden, aber eine gewisse Wärmemenge ist notwendig, um den Zug zu erzeugen, der das Abluftsystem zum Laufen bringt, und um die Schornsteinwände warm genug zu halten, damit die Rauchgase nicht kondensieren. Wenn die Abgastemperatur zu niedrig wird, wie es bei modernen Geräten häufig der Fall ist, können zwei separate, aber miteinander verbundene Probleme auftreten: unvollständige Verbrennung und Wasserkondensation.
Unvollständige Verbrennung:
Der Schornstein ist nicht nur dafür verantwortlich, dass die Verbrennungsnebenprodukte passiv durch den Schornstein entweichen können, sondern er erzeugt auch einen Zug, der aktiv Verbrennungsluft in das Gerät zieht. Für die Verbrennung von einem Kubikfuß Erdgas werden 10 Kubikfuß Luft benötigt, um genügend Sauerstoff für eine vollständige Verbrennung bereitzustellen. Wenn der Schornstein zu kühl ist, um einen ausreichenden Zug zu erzeugen, und somit nicht genügend Verbrennungsluft liefert, leidet nicht nur der Wirkungsgrad, sondern das Gerät kann auch Kohlenmonoxid produzieren, und dieses Kohlenmonoxid kann aus einem Schornstein mit schwachem Zugsignal nicht sicher abgeleitet werden.
Kondensation:
Das zweite und offensichtlichste Problem bei kühlen Schornsteintemperaturen ist die Kondensation von Wasserdampf im Inneren Ihres Schornsteins. So seltsam es auch klingen mag, bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen – und Gas ist ein Kohlenwasserstoff – entstehen hauptsächlich Kohlendioxid und Wasserdampf. Ein durchschnittlicher Ofen pumpt jede Stunde etwa 1,5 Liter Wasser in Ihren Schornstein! Die hohen Schornsteintemperaturen älterer ineffizienter Öfen verhinderten, dass diese Feuchtigkeit im Schornstein kondensierte, und sie war oft als Dampf sichtbar, der aus der Schornsteinspitze austrat. Da die neueren Öfen mit hohem Wirkungsgrad dem Schornstein diese zusätzliche Wärme entziehen, kondensiert all dieses Wasser nun oft im kühleren Schornstein.
Das Problem wird jedoch noch komplizierter, da dieses Wasser in der Regel auch sehr sauer und korrosiv ist. Die für die Verbrennung verwendete Luft ist in der Regel nicht nur mit normaler Luftverschmutzung, sondern oft auch mit Haushaltsreinigungsmitteln, insbesondere mit Chlor aus Bleichmitteln, belastet. Wurde der Schornstein früher zur Entlüftung von Kohle oder Öl verwendet, sind höchstwahrscheinlich auch noch Schwefelablagerungen im Inneren vorhanden. Sie haben also nicht nur einen halben Liter Wasser pro Stunde in Ihrem Schornstein, sondern auch einen halben Liter verdünnte Salz- oder Schwefelsäure, die den Mörtel und die Ziegel Ihres Schornsteins von innen her angreift!
Die Situation wird durch kalte Außenschornsteine und lange Verbindungsrohre zwischen Ofen und Schornstein noch verschlimmert. Obwohl Ihr Schornstein unter einer unsachgemäßen Heizung/Entlüftung leiden kann, ohne sichtbare Symptome hervorzurufen, führt die überschüssige Feuchtigkeit manchmal zu sichtbaren Ergebnissen.
Jedes der folgenden Symptome könnte auf ein Problem im Entlüftungssystem hinweisen.
- Feuchte Stellen an Innen- oder Außenwänden
- Abblätternde Tapeten
- Blasenbildung in der Farbe
- Flecken an der Decke um den Schornstein herum
- Weiße Flecken (Ausblühungen) an der Außenseite des gemauerten Schornsteins
- Eingefressene Mörtelfugen
- Abbröckelnde Ziegelsteine
Die Korrosion, die durch das saure Wasser verursacht wird, das im Inneren des Schornsteins kondensiert, kann schließlich dazu führen, dass die Auskleidung zerstört wird, Mörtel und Mauerwerk abblättern und abbröckeln. Schornsteinfeger stellen häufig fest, dass diese Ablagerungen den Schornstein verstopfen und die Bewohner des Hauses Kohlenmonoxid und anderen gefährlichen Verbrennungsprodukten aussetzen – eine Situation, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Lösungen
Der erste Schritt besteht darin, den Schornstein bzw. die Entlüftungsanlage von einem kompetenten Schornsteinfeger beurteilen zu lassen, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Ofen und Schornstein auskennt. Ein qualifizierter Schornsteinfeger kann Sie beraten und Ihnen Maßnahmen empfehlen, damit Ihr gesamtes System sicher und effizient funktioniert.
Wenn ein Problem festgestellt wird, besteht die Lösung oft darin, eine richtig dimensionierte, isolierte Auskleidung zu installieren und/oder das Verbindungsrohr zwischen Ofen und Schornstein zu überarbeiten. Diese Nachrüstungen dienen dazu, die Größe des Schornsteins für einen besseren Zug zu verändern, die Kondensation zu minimieren und die sauren Nebenprodukte in der Auskleidung einzuschließen, um das umgebende Mauerwerk zu schützen. (Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite über Auskleidungen)